Der Coronavirus, der sich zu einer globalen Pandemie entwickelt hat, hält die Welt seit mehreren Wochen fest in seinem Griff. Weltweit reagieren Regierungen auf die deutlich steigenden Infektionen mit Grenz- und Ausgangssperren sowie der Schließung von Geschäften. Unternehmen, denen derzeit ein Großteil ihres Umsatzes wegbricht, stoppen ihre Produktion. Sie stellen auf Kurzarbeit um und/oder schicken, wenn möglich, Ihre Belegschaft ins Home-Office. Durch die dadurch verursachte massive Unsicherheit und die Frage, wie umfangreich die Corona-Krise die wirtschaftliche Aktivität negativ beeinflussen wird, reagieren Finanzmarktakteure und computergestützten Handelssysteme mit teilweise panischen Ausverkäufen. Es droht eine baldige Rezession. Mit einer historischer Geschwindigkeit, die man in dieser Form zuletzt eher in 1987 und nicht einmal in 2000 oder 2008 erlebte, sind die Aktienmärkte (u. a. S&P 500 oder DAX) in wenigen Handelstagen von ihren Allzeithochs auf die Stände von bis vor fünf Jahren eingebrochen.
Die US-Notenbank reagierte auf die sich abzeichnende Rezession am 3. und 15. März mit zwei außerordentlichen Zinssenkungen um 0,5% bzw. 1-%, die zu noch mehr Panik und zweistelligen prozentualen Kursrückgängen an den US-Börsen führten. Regierungen stellen derweil umfangreiche Rettungspakete und Kreditlinien für die Wirtschaft in Aussicht. Von den panikartigen Verkäufen an den Aktienmärkten wurden aber auch andere Risikoanlagen wie Rohstoffe oder Unternehmens- und Schwellenländeranleihen nicht verschont, die bis dato hohe Kursverluste erlitten. Wenig hilfreich war zudem die Auflösung des Ölpreis-Kartells durch die OPEC, die am 8. März zu einem Ölpreiscrash von über 30% und daraufhin zu zusätzlichen hohen Aktienmarktturbulenzen führte. Die sich bis zum 10. März noch positiv entwickelnden „sicheren Häfen“ wie Gold und Staatsanleihen konnten zunächst gut diversifizierte Portfolios noch wie beabsichtigt stabilisieren. Seitdem fielen sie jedoch ebenso dem steigenden Liquiditätsbedarf der Investoren zum Opfer und verloren teils ebenfalls drastisch an Wert.
Globale Rezession wohl unvermeidlich, aber wahrscheinlich zu großen Teilen schon in Risikoanlagen eingepreist
Die globale Wirtschaft steht vor einer einzigartigen und zugleich schwierigen Situation. Einerseits steht das soziale Leben aufgrund von Ausgangssperren in vielen Teilen der Welt de facto still. Die Konsumnachfrage in Bereichen außerhalb lebensnotwendiger Bereiche kommt deshalb nach und nach zum Erliegen. Andererseits reagieren Unternehmen mit Produktionsstopps und Kurzarbeit auf unterbrochene Lieferketten und die gesunkene Nachfrage. Möglicherweise wird das zukünftig zu Angebotsknappheit bei vielen Produkten führen. Aufgrund dessen scheint eine weltweite Rezession wohl unvermeidlich. Besonders schwierig gestaltet sich die Situation auch dadurch, dass die meisten Industriestaaten bereits auf sehr hohen Staatsschulden und Haushaltsdefiziten sitzen und nicht nur ihre Wirtschaft, sondern auch noch ihr Gesundheitssystem stützen müssen, welches sich immer weiter dessen Kapazitätsgrenze annähert.
Trotz der extrem trüben Aussichten scheint es für rettende Verkäufe wohl oder übel schon zu spät zu sein, da der wahrscheinlich größte Teil der Rezessionserwartungen bereits in Aktien und andere Risikoanlagen eingepreist wurde. Das bedeutet jedoch wohl nicht, dass das Ende der Talfahrt bereits erreicht ist. Viele Marktteilnehmer rechnen derweil nicht mehr mit einer schnellen V-förmigen Erholung an den Finanzmärkten wie in den Krisen der letzten 10 Jahre, sondern mit einer tendenziell ausgedehnteren U-förmigen Erholung. Der Erfahrung nach wird der Stimmungswechsel an den Finanzmärkten dann einsetzen, wenn der Pessimismus und die Untergangsstimmung ihren Höhepunkt erreichen. Dies wird deutlich vor den ersten Besserungsanzeichen in der Realwirtschaft geschehen. Gelingt es beispielsweise, die Ansteckungskurve in Europa und den USA deutlich zu verzögern, in diesem Zeitraum Infizierte erfolgreich zu behandeln und sogar schneller als gedacht ein Gegenmittel zu finden, werden sich die Kurse wahrscheinlich rasch wieder erholen.
Hohe – aber wohl nur temporäre – Kursverluste in den Portfolios – wie geht es nun weiter?
Das Nullzinsumfeld hat Investoren in den letzten Jahren immer stärker in Risikoanlagen wie Aktien und Hochzinsanleihen getrieben, die damals noch eine positive Rendite versprachen. Dies verschärfte den Ausverkauf aber nochmals. In der aktuellen außerordentlichen Phase und kommenden Rezession ist derweil auch Ihr Portfolio wohl nicht von den teils immensen Kurseinbrüchen verschont geblieben. Wenn Sie Ihr Portfolio jedoch über die verschiedenen Anlageklassen (z. B. Aktien, Immobilien, Gold und Anleihen) und über Regionen gestreut sowie die Aktienquote auf Ihren Anlegertyp ausgerichtet haben, halten sich die Kursverluste – im Vergleich zu einem 100%-Aktieninvestment – noch in Grenzen. Portfolios, die mit Advisor’s Studio z. B. via dem Depotoptimierer oder den Musterportfolios oder Fondsassistent kreiert wurden, erfüllen beispielsweise diese wichtigen Anlageregeln.
Des Weiteren sollten Sie berücksichtigen, dass bei entsprechend längerer Anlagedauer selbst die größten Krisen – wie 2000, 2008 oder 2011 – am Ende mit Geduld und Rebalancing überwunden werden konnten. Im Gespräch mit meinen Mandanten nutze ich dafür etwa auch die Charts von MFS Investment Management. Diese verdeutlichen die Vorteile eines geduldigen und langfristigen Festhaltens an der ausgewählten Anlagestrategie.
Sollten Sie sich von kurzfristigen Verkäufen nicht abbringen lassen, weil Sie entweder Gelder benötigen und/oder die Kursschwankungen des Portfolios nervlich nicht mehr aushalten, sollten Sie unbedingt die immer wieder auftretenden Gegenreaktionen nach oben als Ausstieg nutzen.
Aufgrund der noch immer hohen Unsicherheit, welche Auswirkungen der Coronavirus auf Unternehmen und Staaten haben wird, ist von umfangreichen Neuinvestitionen derzeit eher noch abzuraten. Da andererseits aber auch umfangreiche Kurssprünge z. B. bei sich ggf. reduzierenden Neuansteckungen möglich sind, können mutige Anleger Teilanlagesummen – z. B. 20% des Anlagebetrages – auch schon jetzt gut diversifiziert investieren.
In panischen Märkten in Kontakt bleiben und behutsame Entscheidungen treffen
In schwierigen Marktphasen wie aktuell ist es mir besonders wichtig, mit Ihnen in Kontakt zu bleiben und gemeinsam unüberlegte und überstürzte Reaktionen zu vermeiden. Gerade in dem momentan nervösen Umfeld möchte ich mich um Sie kümmern und beratend zur Seite stehen.
WICHTIG: In der Zwischenzeit prüfe ich außerdem, welche Anpassungen an Portfolios sinnvoll sind, um von wahrscheinlich stattfindenden Gegenreaktionen an den Märkten bestmöglich zu profitieren.
Unabhängig davon, wie sich die Lage verändert, bin ich für Sie erreichbar. Ich wünsche Ihnen trotz der Lage erfolgreiche Geschäfte und natürlich viel Gesundheit für Ihre Familie, Freunde und für Sie.
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Mit den besten Grüßen
Christian Ulrich LL.B.