Cyber-Angriffe haben im Verlauf der vergangenen 30 Jahre einen rapiden Wandel durchlaufen. So waren die ersten Schadprogramme häufig noch die Arbeit von Hobbyisten und Menschen, die sich einen Spaß erlauben wollten. Tatsächlich hatte 1988 der erste Wurm der Welt – ein Schadprogramm namens Morris – lediglich die Aufgabe, alle Computer im Internet zu zählen. Aufgrund eines Programmierfehlers konnte sich die Software allerdings unbegrenzt oft von einem Computer auf einen anderen kopieren. Zeitweise machte er deshalb rund 10 % des Datenverkehrs im jungen Internet aus. Für seinen Autor, einen jungen Studenten, endete diese Aktion mit Strafzahlungen in Höhe von 10.000 US-Dollar.
Cyber-Angriffe werden schädlicher
Seitdem hat sich im Bereich Cyber-Kriminalität viel getan. Die jugendlichen Randalemacher von einst mit ihrem Fokus auf derbe Scherze und den ein oder anderen Materialschaden sind hoch professionellen Gruppen gewichen. Heute versteht man unter Schadprogrammen meist nicht jene Auswüchse der 90er-Jahre, wo sich der Bildschirm des Benutzers mit allerlei sonderbaren Symbolen füllt. Stattdessen bewegen sich Schadprogramme unsichtbar im Hintergrund. Sie greifen private Daten und Passwörter ab und senden sie an Server im Ausland. Sie spionieren aus oder übernehmen heimlich die Kontrolle über den PC, damit er im passenden Moment als Teil eines Bot-Netzwerks eingesetzt werden kann. Auch staatliche Akteure sind in diesen Ring gestiegen und mischen kräftig mit.
Das kriegte etwa Sony Pictures zu spüren, als das Filmstudio 2014 Opfer eines Hacker-Angriffs wurde. Die Hacker – eine Gruppe unter dem Namen Lazarus – entwendeten Unmengen privater Daten, E-Mails und Adressen sowie bis dahin unveröffentlichte Filme. Ziel war es offenbar, die Verbreitung des Films The Interview zu verhindern – eine Komödie, in der zwei Journalisten den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un umbringen sollen. Es ist naheliegend, dass die Hacker im Auftrag der nordkoreanischen Regierung tätig waren.
Allianz-Risk Barometer: Cyber-Angriffe sind weltweit größte Gefahr
Wie schädlich digitale Angriffe wirklich sind, hat die Allianz Versicherung jetzt in ihrem jährlichen Risk Barometer schwarz auf weiß zusammengefasst. Zum ersten Mal haben es Cyber-Angriffe auf den ersten Platz im Risiko-Ranking geschafft. Betriebsausfälle rutschen damit in den weltweiten Gefahren auf Platz 2. Für das Barometer wurden weltweit 2.700 Unternehmen befragt. Zwar rangieren Cyber-Angriffe in Deutschland noch auf Platz 2, mit 44 % hat aber fast jedes zweite Unternehmen solche Vorfälle als größte Gefahr angegeben.
Daran dürften auch immer aggressivere Methoden der vergangenen Jahre wie etwa die Cyber-Erpressung nicht unschuldig sein. In jüngster Vergangenheit sorgte beispielsweise das Schadprogramm WannaCry weltweit für Furore. Das Programm verschlüsselte infizierte Festplatten und forderte Nutzer zu einer Zahlung in der Kryptowährung Bitcoin auf, andernfalls wären die Daten verloren. Der weltweite Schaden rangiert im Bereich von Hunderten Millionen Dollar.
Was können Sie gegen Cyber-Angriffe tun?
Leider gibt es kein perfekt geschütztes System. Trotzdem können Sie vorbeugen, indem Sie etwa Software und Betriebssystem auf Ihren Rechnern immer aktuell halten. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen, wie Sie Ihr Netzwerk vor unbefugten Zugriffen schützen können. Wie solche Maßnahmen im Detail aussehen, ist sehr individuell und würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Nicht umsonst hat sich eine ganze Branche nur um IT-Sicherheit gebildet. Im ständigen Widerstreit mit Hackern aus aller Welt sind Sie in den Händen eines Experten am besten aufgehoben. Diese können beispielsweise ein Gutachten inklusive Maßnahmenpaket für Sie erstellen.
Darüber hinaus sollten Sie Ihren Versicherungsschutz unter die Lupe nehmen. Weil Cyber-Angriffe weltweit ein immenses Schadenspotenzial haben, bieten einige Anbieter mittlerweile spezielle Versicherungen für den Fall des Falles an. Notfalls haben Sie dann schnellen Zugriff auf Reparatur-Dienstleister, die Systeme wieder ans Laufen oder Daten wieder herstellen können. Solche Versicherungen fangen außerdem oft Kosten ab, die bei Betriebsunterbrechungen durch Cyber-Angriffe entstehen. Falls Sie an einem solchen Versicherungsschutz interessiert sind, fragen Sie mich einfach – unter den vielen Anbietern lässt sich bestimmt auch ein Tarif für Sie finden.
Für weitere Fragen hinterlassen Sie mir bitte am Ende des Beitrags einen Kommentar oder Sie vereinbaren direkt ein kostenfreies Erstgespräch. Alternativ können Sie sich per Direktnachricht (oder Mittels Kontaktformular) mit mir in Verbindung setzen.
In jedem Fall erhalten Sie schnellst möglich eine Antwort von mir.
Mit den besten Grüßen
Christian Ulrich LL.B.