Die Qual der Wahl: Kurze oder lange Sollzinsbindung? Bei welchem Zinsanstieg wird eine kurze Laufzeit unattraktiv? Wann sollte man eine längere Sollzinsbindung wählen?
In diesem Artikel erfahren Sie anhand einer Beispielberechnung, bis zu welchem Zinssatz sich der Abschluss der kurzen Sollzinsbindung lohnt und wann nicht.
Annahmen
Zur Zinsermittlung wurde ein Beleihungsauslauf von 80% und ein Darlehensbetrag iH.v. 200.000 Euro angenommen (Stand: 12.02.14)
Um berechnen zu können, wann welche der beiden Sollzinsbindungsvarianten günstiger ist, wird als Betrachtungszeitraum die Laufzeit der längeren Sollzinsbindung zugrunde gelegt.
Ferner wird unterstellt, dass bei der kürzeren Sollzinsbindungsvariante ein Anschlussdarlehen bis zum Ende der längeren Sollzinsbindung abgeschlossen wird. Am Ende des Betrachtungszeitraumes bleibt bei beiden Varianten eine identische Restschuld übrig.

Anfängliche Tilgung
Durch den niedrigeren Zinssatz des kürzer laufenden Darlehens ist der Zinsanteil der Rate geringer als beim lang laufenden Darlehen.
Bei gleicher Monatsrate erhöht sich also der Tilgungsanteil Ihrer monatlichen Zahlung.
Break-Even-Zinssatz
Damit ein sinnvoller Vergleich zwischen beiden Sollzinsbindungsvarianten durchgeführt werden kann, müssen die Ergebnisse auf Basis einer gleichen Laufzeit verglichen werden. Aus diesem Grund wird unterstellt, dass die kürzere Sollzinsbindung nach deren Ablauf mit Hilfe eines Anschlussdarlehens bis zum Ende der längeren Sollzinsbindung verlängert wird.
Nachdem der Sollzinssatz für ein Anschlussdarlehen heute jedoch noch nicht bekannt ist, wird der so genannte Break-Even-Zinssatz zu Hilfe gezogen. Er gibt an, bis zu welchem Zinsniveau der Zinssatz für das Anschlussdarlehen steigen darf, um den Vorteil der kürzeren Sollzinslaufzeit über den gesamten Betrachtungszeitraum zu wahren.
Konkret bedeutet das: Solange bei Ablauf der kurzen Sollzinsbindung ein Zinssatz für die Restlaufzeit vereinbart werden kann, der niedriger ist als der angegebene Break-Even-Zinssatz, ist die kurze Sollzinsbindung für Sie über den Betrachtungszeitraum die günstigere Variante.
Fazit
Welche Sollzinsbindung Sie wählen, hängt also auch von Ihrem persönlichen Sicherheitsbedürfnis ab und davon, auf welchem Niveau Sie die Zinsen zum Zeitpunkt der Anschlussfinanzierung erwarten.
- individuelles Sicherheitsbedürfnis: Wenn Sie sich bezüglich der weiteren Zinsentwicklung unwohl fühlen und/oder ein deutlicher Zinsanstieg am Ende der kürzeren Sollzinsbindungsperiode für Sie ein finanzielles Problem darstellt, sollten Sie sich für die längere Sollzinsbindung entscheiden.
- Zinsniveau: erwarten Sie keine steigenden Zinsen oder wäre ein deutlicher Zinsanstieg für Sie finanziell verkraftbar, sollten Sie die kürzere Sollzinsbindung in Erwägung ziehen.
Ich unterstütze Sie gerne bei Ihren Überlegungen, helfe Ihnen bei der iduellen Berechnung und der Recherche geeigneter Finanzierungsvarianten.
Für weitere Fragen hinterlassen Sie mir bitte am Ende des Beitrags einen Kommentar oder Sie vereinbaren direkt ein kostenfreies Erstgespräch. Alternativ können Sie sich per Direktnachricht (oder Mittels Kontaktformular) mit mir in Verbindung setzen.
In jedem Fall erhalten Sie schnellst möglich eine Antwort von mir.
Mit den besten Grüßen
Christian Ulrich LL.B.