BU-Versicherungen scheinen im Arbeitsleben essenziell, denn Berufsunfähigkeit – ganz gleich ob schleichend durch eine Krankheit oder aus heiterem Himmel durch einen Unfall – kann jeden aus der Bahn werfen. Schlimmstenfalls stehen Sie dann vor dem Nichts, denn wenn im Haushalt ein Unterhalter komplett ausfällt, geraten die meisten Familien wirtschaftlich gesehen ins Straucheln. Es sind Schicksalsschläge, mit denen niemand rechnet oder rechnen kann. Berufsunfähigkeit bedeutet oft das Ende von Zukunftsplänen und stellt die Betroffenen vor eine große Herausforderung. Die Zahlen sind erschreckend: Rund 75% aller Arbeitnehmer in Deutschland haben keine private Berufsunfähigkeitsversicherung. Aber auch unter den bestehenden Versicherungen versteckt sich manches schwarze Schaf.
Abstrakte Klauseln
Denn die Versicherer tricksen bisweilen mit schwammigen Formulierungen und nebulösen Vertragsklauseln. Da wäre beispielsweise der Begriff „ärztlich nachzuweisen“ – von welchem Arzt, oder von wie vielen Ärzten etwas nachgewiesen werden muss, weiß höchstens der Versicherer. Hinter solchen Begriffen steckt in der Regel die haargenaue Arbeit von Anwälten, die derartige Verträge rechtlich wasserfest machen. Was dann schlimmstenfalls bei Ihnen ankommt ist die Warteschlange – denn bis ein Antrag im Licht dieser Voraussetzungen bewilligt oder abgelehnt wird, kann viel Zeit vergehen. Papier ist ja bekanntlich geduldig.
Versicherer haben das letzte Wort
Die Versicherer ernten damit Früchte, die das Kabinett Schröder 2001 gesät hatte. Damals wurde die Berufsunfähigkeitsversicherung als Teil der gesetzlichen Rentenversicherung abgeschafft und durch ein rein privates Modell ersetzt. Die Wirkung zeigt sich jetzt darin, dass nur 25% aller Arbeitnehmer überhaupt eine BU haben und Versicherer in ihren Vertragsklauseln einen bisweilen erschreckend großen Spielraum haben. Verzögerungstaktiken bei der Antragsbewilligung sind da offenbar keine Seltenheit: Bis zu mehrere Jahre kann ein Antrag in der Maschinerie stecken bleiben; rechtliche Konsequenzen hat das nicht. Auch bei der Auswahl von potenziellen Versicherten sind die Versicherungsgesellschaften mittlerweile vorsichtig geworden. Denn: Im Ernstfall kostet die BU den Versicherer bis zu mehrere Hunderttausend Euro. Die richtige Balance zwischen preisgünstiger BU und sauber formulierten Vertragsbedingungen zu finden kann eine unangenehme Aufgabe sein. Bis sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern gilt: Augen auf beim Versicherungskauf.
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Christian Ulrich LL.B.