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Thema BU: Nachlese zum Online-Seminar!

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Erfahren Sie wann eine BU tatsächlich leistet und welche Vorsorge Sie im Falle einer schweren Krankheit (wie z.B. Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall, etc.) treffen können.

In Branchenkreisen hat sich die Aussage manifestiert, wonach: „jeder Vierte seinen Beruf vorzeitig aus gesundheitlichen Gründen aufgeben muss“. Damit verknüpft wird stets die Notwendigkeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU).
Diese Darstellung scheint über allem zu schweben! Aber was ist sie wirklich wert?
Isoliert betrachtet ist jene Aussage für mich nicht belastbar nachvollziehbar und gibt nicht nur deshalb allen Grund dazu, darüber nachzudenken, welche Form der persönlichen Einkommensabsicherung tatsächlich ideal erscheint.

Ich möchte Sie an dieser Stelle ermutigen, meinen Zeilen bis zum Schluss zu folgen, um mit mir zusammen einen kritischen Blick auf die BU zu werfen und eine Alternative – die „schwere Krankheitenvorsorge“ (engl.: Dread Disease)“ genannt – kennenzulernen.

REPORT MAINZ: „Armutsrisiko Krebs“

Das ARD-Politmagazin REPORT Mainz strahlte am 23.06.2015, um 21:45 Uhr erstmalig zum Thema: „Armut durch Krebs“ aus.

[Erfreulicher Weise können] Patienten .. in einem zunehmenden Maße ihre Krebserkrankung ganz überleben und dadurch Probleme entwickeln, die wir viele Jahre gar nicht gesehen haben und auf die wir uns vom Gesundheitssystem her auch erst einmal einstellen müssen.“ (Dr. Ulf Seifart, Reha-Klinik Sonnenblick, Marburg; Quelle: ARD, REPORT Mainz, 23.06.2015)

Einer bis dahin unveröffentlichten Studie aus dem Jahre 2014 zufolge wurden 1.000 Krebspatienten nach ihren finanziellen Einbußen, die sich aus ihrer Erkrankung ergeben, befragt. Danach geraten Krebspatienten häufig in finanzielle Not.
Junge Patienten leiden – verglichen mit ihrer Altersgruppe (18-49 Jahre) – ungefähr dreimal mehr unter finanziellen Engpässen. (Quelle: ARD, REPORT Mainz, 23.06.2015)

Wenn wir Zahlen sehen, dass ein Viertel bis ein Drittel der Patienten Jahre nach einer Krebserkrankung unter finanziellen Problemen leiden, dann ist das ein riesiges Problem. Das wird so nicht wahrgenommen.“ (Onkologe Prof. Bernhard Wörmann, Charité, Berlin; Quelle: ARD, REPORT Mainz, 23.06.2015)

Im Berufsleben weiter machen oder kürzer treten?
Sich dieser Frage ernsthaft widmen zu können steht und fällt schlicht und ergreifend mit dem Vorhandensein finanzieller Reserven.

Wir sehen, dass Patienten kurzzeitig manchmal sogar durch die finanziellen Probleme stärker belastet sind als durch die Krankheit selbst. Die Sorge, wie es der Familie weitergeht, wie man selbst über die Runden kommt, überlagert dann das Problem, was wir für wichtiger halten, nämlich des gesund Werdens.“ (Onkologe Prof. Bernhard Wörmann, Charité, Berlin; Quelle: ARD, REPORT Mainz, 23.06.2015)

Damit wird das Problem der Verarmung von Krebspatienten als relativ neu empfunden.
Die große Schwierigkeit wird gerade im begrenzten Krankengeldbezug (max. 78 Wochen; gem. § 48 SGB V) gesehen. Nach Ablauf des Krankengeldes bliebe oft nur noch die Erwerbsminderungsrente (gem. § 43 SGB VI) und einhergehend damit eine finanzielle Katastrophe.

Ein 48jähriger Diplomingenieur, erkrankt am Schwarzen Hautkrebs, erhält jetzt 1.500 Euro weniger. Das ist minus 25 Prozent. Wenn jetzt unmittelbar sein Krankengeld ausläuft, droht ihm unter Umständen Erwerbsminderungsrente. Die beträgt im Durchschnitt 719 Euro.“ (Quelle: ARD, REPORT Mainz, 23.06.2015)

Trügerische Statistik: Ursachen BU

Die sog. BU-Statistik wird oft ins Feld geführt, um diese als die Form der finanziellen Absicherung schlechthin anzuprangern.
Dieser Statistik nach werden (relativ gesehen) 28,64 % aufgrund von Nervenerkrankungen, 21,41 % aufgrund von Erkrankungen des Skeletts und Bewegungsapparates, 16,35 % aufgrund von Krebs und anderen bösartigen Geschwülsten, 15,52 % aufgrund von sonstigen Erkrankungen, 9,48 % aufgrund von Unfällen und 8,6 % aufgrund von Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems berufsunfähig.

Fehleinschätzung: Leistungsfall BU

Aber welche Aussagekraft haben diese relativen Zahlen?
Bis hier sehr wenig, weil die Basis, auf die sich die Werte beziehen, unbekannt ist. Jedenfalls solange, bis man auf einigermaßen verlässliche Daten zurückgreifen kann – und dazu zähle ich eine Ratingagentur.
Die hiesigen Versicherungen verwalten über 15 Mio. Versicherungsverträge. Aktuelleren Auswertungen von Morgen & Morgen aus dem Jahr 2015 zufolge, sind es mittlerweile rund 16 Mio. BU-Verträge.
Damit hat die BU in Deutschland unbestritten eine große Anhängerschaft gefunden und ist quasi über die Jahre zum Kassenschlager avanciert.

Genau hier ist mein größter Kritikpunkt!
Denn dem großen Bestand von mehreren Millionen BU-Versicherungsverträgen stehen gerade einmal durchschnittlich ca. 42.000 BU-Leistungsfälle pro Jahr gegenüber (Stand 2013).

Fallzahlen: schwere Krankheiten

Andere belastbare Fallzahlen geben einen weitaus differenzierten Anlass zum Nachdenken. Jahr für Jahr erkranken ca. 1 Mio. Menschen in Deutschland schwer (ca. 500.000 Krebserkrankungen, ca. 300.000 Herzinfarkte und ca. 250.000 Schlaganfälle; Quellen: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Deutsche Herzstiftung e. V., Stiftung deutsche Krebshilfe) – mit der sich anschließenden Frage: Besteht der sofortige Leistungsanspruch im Falle einer der hier genannten schweren Krankheiten aus einer BU?
Diese Frage sollten Sie sich im nächsten Kapitel erneut vor Augen halten.

Abgrenzung: Merkmale BU + Dread Disease

An dieser Stelle möchte ich kurz die prägnanten Unterscheidungsmerkmale zwischen einer BU und einer Dread Disease (DD) aufzeigen.

Berufsunfähigkeit gilt infolge von Krankheit, Körperverletzung, Kräfteverfall oder Pflegebedürftigkeit. Die versicherte Person muss wenigstens 6 Monate ununterbrochen, mindestens zu 50 % außer Stande sein ihren zuletzt ausgeübten Beruf nachzugehen.
Wobei eine Berufsunfähigkeit nicht ein Leben lang andauern muss, sondern auch vorübergehend bestehen kann (z.B. 18 Monate lang).
Die versicherte BU-Rente (private Vorsorge, 3. Schicht) wird monatlich ausgezahlt und ist als sonst. Einkünfte (gem. § 22 Nr. 1 S. 3 a bb EStG) mit dem Ertragsanteil zu versteuern.

Im Gegensatz dazu stellt eine DD nicht auf eine Körperverletzung, Kräfteverfall, Pflegebedürftigkeit oder sonstige abstrakte Dinge ab, sondern tritt bei Diagnose einer der versicherten schweren Krankheiten ein.
Sie lesen richtig: Mit der Diagnose einer der versicherten schweren Krankheiten besteht grundsätzlich Leistungsanspruch aus einer DD. Die versicherte Leistung wird in einer Summe (steuerfrei) ausgezahlt.

Nie gehört: Historie Dread Disease

Ein Herzchirurg hat es erfunden: Dr. Christiaan und Dr. Marius Barnard führten am 03.12.1967 erfolgreich die weltweit erste Herztransplantation durch. Die beiden Brüder stellten mittelbar fest, dass betroffene Patienten mit den finanziellen Folgen ihrer Krankheit zu kämpfen hatten.
Daraufhin setzen Sie sich mit Versicherungen zusammen, um die DD zu konzipieren. 1983 war es dann soweit. Seitdem gewann die DD gerade im englischsprachigen Raum an großer Bedeutung.
Ja, eine DD ist hierzulande weitestgehend unbekannt. Nicht einmal eine Handvoll Versicherungen widmen sich dem Thema, was sich in der (noch) sehr geringen Verbreitung widerspiegelt.

Fazit

Vorsorge für den Ernstfall zu treffen, hört sich einleuchtend an. Aber wie und vor allem was hilft im Fall der Fälle wirklich weiter?

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine BU Folgeerscheinungen absichert. Sie leistet regelmäßig nach 6 Monaten (6 monatiger Prognosezeitraum) und wenn der Grad der BU erreicht ist (i.d.R. 50 %).
Damit kann eine BU ein wichtiger Baustein für die individuelle Risikoabsicherung – sprich Einkommensabsicherung – sein; wohlgemerkt kann!
Wirft man einen kritischen Blick auf die Fallzahlen, relativiert sich die Frage nach einer BU als Heilsbringer jedoch gewaltig.
Im Hinblick auf schwere Erkrankungen wiederum wird deutlich, dass z.B. eine Krebserkrankung, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall nicht zwingend zu einer BU führen muss.

Die DD stellt hingegen ein grundlegend anderes Konzept dar.
Sie leistet bei der Diagnose einer schweren Erkrankung direkte finanzielle Hilfe in Form eines Einmalbetrags (sprich der vereinbarten Versicherungssumme). Völlig unerheblich dabei ist, ob Sie weiter Ihrer Arbeit nachgehen können oder nicht.

Abschließend können meine letzten Zeilen zu diesem Thema ein passabler Ansatz für Ihre Überlegungen sein.
Vor was haben Sie am meisten Angst? Und fühlen Sie sich in dieser Hinsicht bestens geschützt?
Blicken Sie in Ihrem persönlichen Umfeld aufmerksam in die Runde und überlegen, wer von Ihren Mitmenschen berufsunfähig geworden ist und wer eine schwere Krankheit durchstehen musste.
Ohne es konkret zu wissen, würde ich – aufgrund der hier genannten Fallzahlen – eine größere Anzahl von Personen bei schweren Erkrankungen verorten.
Hätten diesen Personen 50.000 Euro oder 100.000 Euro geholfen? Wahrscheinlich schon. Haben Sie einen solchen Betrag stets verfügbar?

Für weitere Fragen hinterlassen Sie mir bitte am Ende des Beitrags einen Kommentar oder Sie vereinbaren direkt ein kostenfreies Erstgespräch. Alternativ können Sie sich per Direktnachricht (oder Mittels Kontaktformular) mit mir in Verbindung setzen.

In jedem Fall erhalten Sie schnellst möglich eine Antwort von mir.

Mit den besten Grüßen
Christian Ulrich LL.B.

Tags: Armutsrisiko Krebs, Dread Disease, online Seminar, schwere Krankheit

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