Einen kleinen Lichtblick zum Thema Bausparen gibt es gleich vorab: Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Bausparverträge in Deutschland rapide zurückgegangen, nämlich um ganze 21% (Quelle: Statista). Trotzdem gibt es aktuell immer noch rund 26 Millionen solcher Verträge – immer noch viel zu viele.
Warum überhaupt Bausparen?
Das Prinzip hinter einem Bausparvertrag ist einfach und klingt in der Theorie zunächst verlockend. Viele Bausparer zahlen dabei über lange Jahre in einen „Pool“ ein, bis eine bestimmte Summe erreicht ist. Ab diesem Punkt kann der Sparer dann ein Darlehen bei der Bausparkasse aufnehmen, das über eben diesen Pool finanziert wird. Weil das Sparziel recht hoch gesteckt ist, befinden sich die meisten Bausparer in der Sparphase, lediglich 7% von ihnen halten aktuell ein Darlehen und sind zum konkreten Bau übergegangen. Damit ist sicher, dass die Bausparkasse flüssig bleibt und über lange Zeit Darlehen vergeben kann. Von der langen Ansparphase haben – so suggeriert es immerhin die Werbung – auch die Sparer einen Vorteil, denn auf die eingezahlte Summe gibt es Zinsen. Zumindest theoretisch ist das gesamte Bauvorhaben damit etwas günstiger und muss nicht komplett aus einem Darlehen bezahlt werden, immerhin wurde ja schon Jahre lang darauf hin gespart. Dieses System ist offenbar gerade für junge und womöglich unerfahrene Menschen attraktiv. Derzeit bilden Menschen in Ausbildung oder ohne Beruf, etwa Schüler und Studenten, einen Großteil derer, die sich für einen Bausparvertrag entscheiden.
Ist das nicht prinzipiell gut?
Am Traum vom eigenen Heim ist nichts falsch, aber der Weg dahin wird mit einem Bausparvertrag unnötig erschwert. Zwei Gründe sprechen gegen den Abschluss eines solchen Vertrags. Erstens befinden wir uns nach wie vor in einer Phase der Niedrigzinsen. Der potenzielle Ertrag aus dem Bausparguthaben ist also ohnehin mikroskopisch klein. Zweitens aber macht sich auch dieser kleine Betrag oft erst nach Jahren überhaupt bemerkbar. Grund dafür ist die Vertragsabschlussgebühr der Bausparkassen. Diese zahlen Bausparer nicht vor Ort am Tag des Vertragsabschlusses, sondern über die Zinsen des Bausparguthabens. Mit anderen Worten verschwinden die Zinsen auf das Ersparte jährlich in die Abzahlung der Gebühr – ein fragwürdiges System, an dem Bausparkassen gut verdienen.
Mit dem allgemein einsetzenden Sinneswandel schärfen vielleicht auch mehr zukünftige Bauherren (und -frauen) ihren Sinn für lohnenswertere Anlagen. Die Finanzierung der eigenen vier Wände etwa kann entspannter vonstatten gehen als über einen Bausparvertrag. Wer lange sparen möchte und gerne Zinsen sieht, könnte beispielsweise einen Investmentfonds wählen.
Es ist Ihr Geld – machen Sie etwas daraus. Bei der Entscheidungsfindung bin ich natürlich gerne behilflich – fragen Sie mal nach!
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Mit den besten Grüßen
Christian Ulrich LL.B.