Schwere Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall treten häufiger auf, als viele glauben – und sie treffen Menschen meist unerwartet. Doch während der medizinische Fortschritt die Heilungschancen verbessert, bringt eine solche Diagnose häufig erhebliche finanzielle Belastungen mit sich. Die Dread Disease Versicherung – auch Versicherung bei schwerer Krankheit oder Critical Illness genannt – bietet hier einen wichtigen Schutz: Sie zahlt im Ernstfall eine einmalige Kapitalleistung, die individuell genutzt werden kann, um den Alltag neu zu organisieren, laufende Kosten zu decken oder Zeit für die Genesung zu gewinnen.
Schwere Krankheiten sind keine Seltenheit – aktuelle Zahlen belegen das Risiko
Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) erkranken jährlich etwa 500.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs. Hinzu kommen rund 280.000 Herzinfarkte und ca. 200.000 Schlaganfälle, wie die Deutsche Herzstiftung und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe berichten. Das bedeutet: Mehr als eine Million schwere Krankheitsfälle pro Jahr – allein in Deutschland.
Für Männer im Alter von 35 Jahren liegt laut Statistischem Bundesamt die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens an Krebs zu erkranken, bei etwa 25 %. Diese Zahlen unterstreichen die Relevanz einer finanziellen Vorsorge – denn niemand kann ausschließen, selbst betroffen zu sein.
Was ist eine Dread Disease Versicherung?
Die Dread Disease Versicherung ist ein Produkt zur finanziellen Absicherung bei der Diagnose schwerer Erkrankungen. Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU), die regelmäßige Rentenzahlungen bei langfristigem Arbeitsausfall leistet, zahlt die Dread Disease eine einmalige vereinbarte Kapitalleistung, sobald eine der versicherten Krankheiten festgestellt wird – unabhängig davon, ob weiterhin gearbeitet werden kann oder nicht.
Beispiele für versicherbare Krankheiten:
- Krebs
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Multiple Sklerose
- Nierenerkrankungen
- Organtransplantationen
- Parkinson
- Alzheimer
In modernen Tarifen sind häufig mehr als 40 Krankheiten abgedeckt. Entscheidend ist die eindeutige medizinische Diagnose, nicht die Erwerbsfähigkeit.
Herkunft und Entwicklung der Dread Disease Versicherung
Das Produkt stammt ursprünglich aus Südafrika und wurde dort 1983 eingeführt. Es wurde entwickelt, um die Finanzierung teurer medizinischer Behandlungen bei Herzerkrankungen sicherzustellen – in einem System ohne flächendeckende Sozialversicherung. Heute ist die Dread Disease in vielen Ländern etabliert, vor allem im anglo-amerikanischen Raum. In Deutschland gewinnt sie zunehmend an Bedeutung – vor allem durch die zunehmende Belastung der gesetzlichen Sozialversicherungssysteme und die wachsende Eigenverantwortung der Versicherten.
Produktmerkmale im Überblick
- Einmalzahlung bei Diagnose einer versicherten schweren Krankheit
- Keine Abhängigkeit von der Erwerbsfähigkeit
- Verwendung der Leistung ist frei wählbar: z. B. zur Finanzierung der Behandlung, für den Verdienstausfall, zur Umgestaltung des Wohnraums oder für einen beruflichen Neustart
- Optionaler Einschluss von Todesfallschutz oder Mitversicherung von Kindern
- Zahlreiche versicherbare Krankheiten, klare Krankheitsdefinitionen im Vertrag
Für wen ist eine Dread Disease Versicherung sinnvoll?
Berufstätige mit Verantwortung: Wer Familie oder berufliche Verpflichtungen hat, sollte sich gegen das Risiko absichern, durch eine schwere Krankheit plötzlich in eine finanzielle Schieflage zu geraten.
Familien: Wenn ein Elternteil schwer erkrankt, betrifft das die ganze Familie. Die Kapitalleistung aus einer Dread Disease Versicherung kann helfen, sich ganz auf die Genesung zu konzentrieren – ohne existenzielle Sorgen.
Selbstständige und Freiberufler: Für diese Gruppen ist der Ausfall der eigenen Arbeitskraft oft existenzbedrohend. Eine Dread Disease kann helfen, Betriebsausgaben weiter zu decken und Kredite zu bedienen, bis Alternativen organisiert sind.
Frauen: Gerade Frauen haben oft Versorgungslücken – sei es als Hauptverdienerin, Teilzeitkraft oder Hausfrau. Die klassische BU greift in vielen Fällen nicht oder zu spät. Eine Dread Disease Versicherung leistet schneller und ohne monatelange Prüfungen.
Kinder: Bei vielen Tarifen sind Kinder automatisch mitversichert. Alternativ bieten eigenständige Policen eine langfristige Absicherung für schwere Krankheitsfälle im Kindesalter.
Key-Persons im Unternehmen: Fällt eine Schlüsselperson im Unternehmen durch eine schwere Erkrankung aus, kann das die Existenz des Betriebs gefährden. Die Dread Disease schützt das Unternehmen vor finanziellen Engpässen und sichert die Handlungsfähigkeit.
Dread Disease vs. Berufsunfähigkeitsversicherung
Die Dread Disease Versicherung ist keine Alternative, sondern eine sinnvolle Ergänzung zur BU-Versicherung. Denn nicht jede schwere Krankheit führt automatisch zur Berufsunfähigkeit – und nicht jede BU leistet sofort.
| Merkmal | Berufsunfähigkeit | Dread Disease |
| Leistungsvoraussetzung | Mind. 50 % Erwerbsminderung für mind. 6 Monate | Medizinisch bestätigte Diagnose |
| Leistungsart | Monatliche Rente | Einmalzahlung |
| Leistungsbeginn | Verzögert, nach Prüfung | Unmittelbar nach Diagnose |
| Verwendung der Leistung | Lebensunterhalt | Frei verfügbar (z. B. Umbau, Pflege, Rücklagen) |
| Typischer Anwendungsfall | Langfristiger Arbeitsausfall | Schwerer Krankheitsfall, auch bei späterer Genesung |
Fazit: Schwere Krankheit – finanzielle Sicherheit ist planbar
Niemand wünscht sich eine schwere Krankheit – aber jeder kann sich auf den Fall der Fälle vorbereiten. Die Dread Disease Versicherung bietet schnelle, unkomplizierte Hilfe, wenn sie am dringendsten gebraucht wird. Ob zur Sicherung des Lebensstandards, zur Unterstützung der Familie oder zur Überbrückung einer Genesungsphase: Diese Vorsorgeform kann im Ernstfall entscheidend sein.
Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre finanzielle Widerstandskraft zu stärken. Ich berate Sie gern persönlich und unverbindlich zu einer passenden Dread Disease Absicherung – individuell auf Ihre Lebenssituation abgestimmt.
Kontaktieren Sie mich für eine unverbindliche Beratung.
Mit besten Grüßen
Christian Ulrich LL.B., M.A.
Quellen:
- Robert Koch-Institut (2024): Krebs in Deutschland – 13. Ausgabe
- Deutsche Herzstiftung (2024): Herzbericht Deutschland
- Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (2024): Jahresbericht
- Statistisches Bundesamt (2023): Krankheitsstatistik und Lebenserwartung
- Research Affiliates (2025): Kapitalmarktausblick
- Psychonomics Marktforschung (Studie zur Versicherungsnachfrage bei schwerer Krankheit, 2023)













