Das Jahr 2024 bricht alle Rekorde – leider im negativen Sinne. 2024 war das wärmste Jahr in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Temperaturabweichungen waren so gravierend, dass die Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) von einem „deutlichen Fingerzeig des Klimawandels“ sprechen.
Doch die Erderwärmung hat nicht nur Auswirkungen auf die Temperaturen. Sie treibt auch die Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Hurrikane und Stürme in die Höhe. Das zeigt die jüngste Studie des Swiss Re Institute, die 2024 als eines der teuersten Schadenjahre aller Zeiten ausweist.
In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die aktuellen Zahlen, die Ursachen der Erderwärmung und die verheerenden Folgen für Wirtschaft, Versicherer und Privathaushalte.
2024: Das wärmste Jahr in Deutschland seit Beginn der Aufzeichnungen
Historische Temperaturrekorde
Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) war 2024 das wärmste Jahr, das jemals in Deutschland gemessen wurde. Besonders die Sommermonate Juni, Juli und August brachten Rekordtemperaturen, die weit über den Durchschnittswerten der letzten Jahrzehnte lagen.
- Temperaturabweichung: +2,3°C im Vergleich zum langjährigen Mittel (1961–1990)
- Spitzenwerte: An mehreren Tagen wurden Temperaturen von über 40°C gemessen – ein seltener, aber zunehmender Trend.
- Steigende Mitteltemperatur: Im Jahr 2024 lag die Jahresdurchschnittstemperatur bei 11,5°C, was den bisherigen Rekord von 2022 übertraf.
Quelle: EU-Klimawandeldienst Copernicus
Warum steigen die Temperaturen so stark an?
Der Klimawandel ist die Hauptursache der steigenden Temperaturen. Der menschliche Einfluss auf die Umwelt – vor allem durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe – hat die Konzentration von Treibhausgasen wie CO₂, Methan und Lachgas in der Atmosphäre erheblich erhöht. Diese Gase wirken wie eine Wärmedecke und sorgen dafür, dass die Wärme der Sonne auf der Erde eingeschlossen bleibt.
Die 3 Hauptursachen der Erderwärmung
- Treibhausgasemissionen: Verkehr, Industrie und Energieproduktion stoßen große Mengen an CO₂ aus.
- Entwaldung: Wälder, die CO₂ binden, werden weltweit abgeholzt.
- Landnutzung und Landwirtschaft: Viehzucht und industrielle Landwirtschaft setzen große Mengen an Methan frei.
Erderwärmung treibt Naturkatastrophen auf Rekordniveau
Mit steigenden Temperaturen steigen auch die Schäden durch Naturkatastrophen. Das zeigt die aktuelle Studie des Swiss Re Institute eindrucksvoll. 2024 war eines der teuersten Schadenjahre, das jemals gemessen wurde.
Die alarmierenden Zahlen der Swiss Re Studie 2024
- Wirtschaftliche Schäden durch Naturkatastrophen: 310 Milliarden US-Dollar
- Versicherte Schäden: 135 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg von 6 % im Vergleich zu 2023
- Hauptursachen der Schäden:
- Hurrikane „Helene“ und „Milton“ in den USA: 50 Milliarden US-Dollar Schaden
- Gewitter und Stürme in den USA: zahlreiche Sachschäden und Ernteverluste
- Überschwemmungen in Europa (Tschechien, Polen, Österreich, Spanien): 10 Milliarden US-Dollar Schaden
Quelle: Swiss Re Institute – Naturkatastrophenbericht 2024
Warum nehmen Naturkatastrophen zu?
Die Erderwärmung verändert das Klima weltweit – mit dramatischen Folgen:
- Heftigere Regenfälle und Überschwemmungen: Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasser speichern. Das führt dazu, dass bei Regenfällen größere Wassermengen freigesetzt werden – häufig in Form von Starkregen. Wenn Böden und Kanalisation überlastet sind, kommt es zu Überschwemmungen, die ganze Städte lahmlegen können.
- Stärkere Hurrikane und Stürme: Erwärmte Ozeane bieten Hurrikanen, Taifunen und Zyklonen eine Art „Energieschub“, der ihre Intensität verstärkt. 2024 zeigten die Hurrikane „Helene“ und „Milton“, wie stark solche Stürme mittlerweile sind.
- Waldbrände durch Hitzewellen: Hitzewellen trocknen Böden, Wälder und Vegetation aus, was zu verheerenden Waldbränden führt. Kanada und Südeuropa erlebten 2024 einige der schlimmsten Brände der letzten Jahrzehnte.
Die finanziellen Folgen: Schäden auf Rekordniveau
Die wirtschaftlichen Schäden durch Naturkatastrophen belaufen sich im Jahr 2024 auf 310 Milliarden US-Dollar, die versicherten Schäden auf 135 Milliarden US-Dollar.
Warum sind die Schäden so hoch?
- Wachsende Wertkonzentration: Mehr Menschen leben in Städten mit teurer Infrastruktur.
- Unterschätzte Klimarisiken: Viele Haushalte und Unternehmen sind unzureichend gegen Naturkatastrophen versichert.
- Fehlende Klimaanpassung: Bauten und Infrastrukturen sind oft nicht auf Überschwemmungen oder Hitzewellen ausgelegt.
Was kostet eine Naturkatastrophe?
- Überschwemmung in Europa 2024: 10 Milliarden US-Dollar
- Hurrikane „Helene“ und „Milton“: 50 Milliarden US-Dollar versicherte Schäden
Die Versicherungsprämien werden in Zukunft steigen, da Versicherer die höheren Risiken durch den Klimawandel einkalkulieren müssen.
Was können wir tun, um uns zu schützen?
Die Erderwärmung und ihre Folgen lassen sich nicht mehr ignorieren. Aber wir können uns schützen – sowohl durch Prävention als auch durch Versicherungsschutz.
1. Versicherungsschutz überprüfen
- Überprüfen Sie Ihre Wohngebäudeversicherung: Deckt sie Elementarschäden wie Überschwemmungen, Starkregen oder Erdrutsche ab?
- Elementarschadenversicherung: Diese Zusatzversicherung schützt gegen die finanziellen Folgen von Naturkatastrophen.
2. Klimaanpassung im Bauwesen
- Investieren Sie in bauliche Maßnahmen wie Rückstauklappen und wasserdichte Kellerfenster.
- Hochwasserschutzmaßnahmen für Städte und Gemeinden können größere Schäden verhindern.
3. Klimaschutz aktiv unterstützen
- Reduzieren Sie Ihren CO₂-Fußabdruck durch den Umstieg auf erneuerbare Energien.
- Unterstützen Sie lokale und globale Klimaschutzinitiativen.
Fazit: 2024 – ein Weckruf für die Zukunft
Das Jahr 2024 war das wärmste Jahr seit Messbeginn in Deutschland – und eines der teuersten Jahre, wenn es um Schäden durch Naturkatastrophen geht. Die Zahlen des Swiss Re Institute sprechen eine deutliche Sprache: Der Klimawandel ist nicht nur eine Umweltkrise, sondern auch eine finanzielle und gesellschaftliche Herausforderung.
Was können wir tun?
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- Klimaschutz vorantreiben: Jede Maßnahme zur CO₂-Reduktion hilft, die Erderwärmung einzudämmen.
- Versicherungsschutz optimieren: Überprüfen Sie Ihren Schutz gegen Elementarschäden.
- Vorsorge treffen: Unternehmen, Regierungen und Privatpersonen müssen sich besser auf künftige Klimarisiken vorbereiten.
Jetzt ist die Zeit zu handeln: Klimaschutz und Klimaanpassung müssen Priorität haben, um die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen und Schäden zu minimieren. Gleichzeitig ist es entscheidend, dass sich jeder Einzelne gegen die wachsenden Klimarisiken absichert. Kontaktieren Sie mich gerne für eine persönliche und unverbindliche Beratung.
Mit besten Grüßen
Christian Ulrich LL.B.